Mobile Brandsimulationsanlage bei der Flughafenfeuerwehr
9. August 2022| Sie ist die größte mobile Brandsimulationsanlage der Welt: sie besteht aus zehn Containern, hat 20 Meter Spannweite, ist 38 Meter lang, acht Meter hoch und ist einem Airbus A320 oder einer Boeing 737 nachempfunden. Sie kann von beiden Seiten beübt werden und simuliert 28 verschiedene und sehr realistische Feuerszenarien: vom Triebwerksbrand über die Gepäckfächer bis hin zum Cockpit. Ein verbautes Soundsystem hilft für eine noch realistischere Darstellung und mit dem Kamerasystem können Übungen dokumentiert werden. Der neue Simulator ist ein Gemeinschaftsprojekt der Flughäfen Stuttgart, Hannover und Bremen. Insgesamt vier Jahre hat die Planungsphase und Bauzeit in Anspruch genommen.
Seit Mitte Juli ist die Anlage am Bremen Airport aufgebaut und wird von der Flughafenfeuerwehr beübt. „Sicherheit hat im Luftverkehr immer oberste Priorität“, sagt Michael Wiecker, Leiter der Flughafenfeuerwehr. „Deshalb freuen wir uns, dass wir nun an einer eigenen Simulationsanlage beteiligt sind, die uns jedes Jahr für mehrere Monate zu Übungszwecken zur Verfügung steht. Damit fällt das aufwändige Mieten einer externen Anlage weg.“ Die internationale Luftfahrtorganisation ICAO schreibt weltweit vor, dass Flughäfen einmal im Jahr eine „heiße Löschübung“ trainieren müssen. „Deshalb benötigen wir eine solche Anlage und auch, um damit möglichst realistische Szenarien nachzustellen, wie sie die Flughafenfeuerwehr in Flugzeugen vorfinden könnte. Ein Training mit realem Feuer in einer wirklichkeitsnahen Umgebung schult weitaus mehr als jeder Theorielehrgang.“
Die Anschaffungskosten für die Brandsimulationsanlage betrugen rund 2 Millionen Euro, diese werden über ein Mietmodell von allen drei Flughäfen zu gleichen Anteilen über einen Zeitraum von 20 Jahren finanziert. „Durch unsere Partnerschaft mit den anderen Flughäfen reduzieren wir massiv unsere Kosten für die Anlage. Die Flughäfen Stuttgart, Hannover und wir trainieren alle nach ähnlichen Standards und taktischen Vorgehensweisen, sodass die Anlage für alle drei passend ist“, sagt Michael Wiecker. Weiterhin ist der Umweltaspekt beim Trainieren etwas Besonderes: durch die Verwendung von Flüssiggas wird hier umweltfreundlicher und emissionsärmer trainiert. Es kommt ausschließlich Wasser bei den Löschübungen zum Einsatz.