Heimat für Bienen und Hummeln

Der Schlüssel zum Artenreichtum am Flughafen ist eine umweltgerechte Grünflächenpflege ganz ohne Dünger und Pestizide. Neben den hiesigen Bienen und Hummeln haben seit 2014 auch Honigbienen der Rasse Carnica auf dem Flughafengelände ein Zuhause. Die 230 Hektar umfassenden Flughafenwiesen sind reich an Pflanzenarten, die den fleißigen Insekten von März bis Oktober vielfältige Nahrung liefern.

Um insbesondere die Wildbienen und Wiesenkräuter zu schonen, werden die Flughafenflächen in mehreren Schritten und in einer Höhe von mindestens 20 Zentimetern gemäht. Das sogenannte "Streifenmahdverfahren" sorgt für langanhaltenden Blütenreichtum. So haben die Pflanzen genug Raum zum Vermehren und die Bienen ausreichend Nahrung. Ein Viertel des gemähten Grases wird zu Rundballen gepresst und anschließend an Landwirte der Region abgegeben. Der Rest wird gehäckselt und dient dem Boden als natürlicher Dünger.

Lebensräume für Wildbienen

Eine wahre "Bienenweide" sind außerdem die begrünten Flughafendächer, denn hier ist die Natur weitestgehend sich selbst überlassen. Besonderes Augenmerk gilt den Wildbienen, die von April bis Oktober aktiv sind. Da vor allem Efeu in der blütenarmen Herbstzeit eine wichtige Nahrungsquelle für diese emsigen Helfer darstellt, pflegt der Flughafen Bremen eine Efeufläche in der Größe eines Fußballfeldes. Neben einem umfangreichen Nahrungsangebot bietet der Airport den Wildbienen auch zusätzlichen Lebensraum. So nutzen sie kleinflächige sandige Bereiche, um darin ihre Brutröhren zu bauen, und bewohnen die Hohlräume der mit Reet gedeckten Lärmschutzwände.

Pro Jahr produzieren die Honigbienen 130 bis 250 Kilogramm Honig. Der Flugbetrieb hat dabei keinerlei Auswirkungen auf die Produktion und die Qualität des Honigs. Probieren Sie ihn selbst! Er ist im Martinshof-Shop im Terminal 1 erhältlich. Das Besondere: Im transportablen 50 Gramm Glas findet der Honig Platz in jedem Handgepäck.

Honigmonitoring am Bremen Airport

Der Flughafen-Honig unterliegt natürlich den gleichen strengen Kontrollen, wie jeder andere Honig auch. Hier zeigt sich deutlich, dass der Flughafenbetrieb ohne Einfluss auf die Honigproduktion und -qualität ist. Ebenso wird unseren fleißigen Bienen eine sehr gute Vitalität bescheinigt und natürlich liegen die Ergebnisse unterhalb der Grenz- und Richtwerte für Lebensmittel.

Hier finden Sie das Honigmonitoring 2019/20

Hier finden Sie das Honigmonitoring 2018

Grünkohl vom Flughafen

Seit dem Frühjahr 2014 untersucht der Flughafen Bremen freiwillig die Verbreitung von Luftschadstoffen durch den Luftverkehr. Hierzu pflanzt der Airport Bremen im Südwesten und im Südosten des Flughafenareals sowie auf dem Gut Varrel - einige Kilometer westlich - Grünkohl an. Dieses Gemüse ist besonders gut als Bioindikator geeignet. Denn aufgrund der Wuchsform und großen Blattoberfläche reichern sich Schadstoffe im Kohl schnell an und werden dort gespeichert. Optimale Voraussetzungen also, um Luftschadstoffe nachzuweisen.
Um die Messergebnisse nicht zu gefährden, wird der Grünkohl zunächst in besonders schadstoffarmer Erde unter äußerst geringen Umwelteinflüssen "gezogen" und danach in Hochbeeten neben der Start- und Landebahn eingepflanzt.

Die Ernte wird im Labor auf Schwermetallbelastung und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) untersucht. Dabei erfolgt die Analyse gemäß der Richtlinie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine kritische Schadstoffbelastung wurde bislang nicht nachgewiesen und könnte bedenkenlos verzehrt werden.


Flugsicherheit mit Köpfchen,
Schnauze und Schnabel

Aufgrund der umweltschonenden Flächenbewirtschaftung ist eine üppige Flora und Fauna und damit ein breites Nahrungsangebot nicht nur für Insekten entstanden. Viele kleine und einige größere Tiere fühlen sich deshalb am Flughafen Bremen ebenso heimisch.

Aus Sicherheitsgründen dürfen Vögel und Säugetiere den Flugzeugen jedoch nicht zu nahekommen. Damit das nicht geschieht, greift der Bremer Flughafen auf naturnahe und schonende Maßnahmen zurück. So wird im Rahmen der aktiven Lebensraumgestaltung das Gras möglichst selten und hoch gemäht. 

Dadurch können Vögel ihre Nahrung nicht oder nur schlecht erkennen und die Nahrungssuche ist im unübersichtlichen Gelände beschwerlicher. So wird das Kerngebiet des Flughafens für sie unattraktiv. Häufiger gemäht wird unterdessen nur an den Rändern - und das aus gutem Grund: Dort sammeln sich unerfahrene und große Vögel, die damit aber weder sich noch den Flugbetrieb gefährden.

Des Weiteren sorgt der Flughafen Bremen im Rahmen eines professionellen Vogelschlag-Managements und durch den Einbau von Drainagen-Anlagen dafür, dass Wasserflächen wie größere Pfützen oder Teiche gar nicht erst entstehen. Denn die sind interessant für Wasservögel, wie beispielsweise Enten, Reiher und Möwen. Für die regelmäßige Vergrämung der Tiere am Flughafen Bremen sind Environment-Manager Simon Köcher und das Wildlife-Control-Team verantwortlich. Die Mitarbeiter sind sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr im Einsatz. 

Sie vergrämen die Tiere auf zwei Arten. Zum einen durch technische Hilfsmittel wie Laserpointer, Pyrotechnik oder "Angstschreie von Vögeln", die von einem Tonträger abgespielt werden. Zum anderen setzt Simon Köcher auf natürliche Feinde. Zur Hand gehen ihm dabei seine bretonische Vorsteherhündin "Hera" sowie seine Greifvögel "Sinje", "Peter" und "Norbert". Sie sind darauf trainiert, große Vögel und andere "flugsicherheitsrelevante Tiere", wie es im Fachjargon heißt, vom Flughafen Bremen zu vertreiben.
Meist reicht es schon, wenn der Rotschwanz-Bussard irgendwo als "Wachposten" sitzt, um die Vögel zum Verlassen des Platzes zu bewegen. Ähnlich verhält es sich mit der Hündin "Hera". Dreht sie ihre Runden, nehmen die Tiere reiß aus. Das ist gut für Tier und Mensch, denn Sicherheit steht am Flughafen Bremen an erster Stelle.


Moderne Gebäudetechnik
für den Klimaschutz

In den vergangenen Jahren konnte der Flughafen Bremen mit verschiedenen Maßnahmen die Energieversorgung der Terminals weiter optimieren. Für angenehme Temperaturen in den Sommermonaten sorgt in beiden Terminals eine zentrale Lüftungsanlage. Allein durch die Erneuerung der Kältezentrale im Jahr 2010 wurde der Energiebedarf für die Kühlung um bis zu 90 Prozent reduziert. Im Rahmen der Modernisierung in den Jahren 2012 bis 2014 wurden die Lüftungsanlagen im Terminal 1 mit einer neuen Steuerung ausgestattet. Moderne Messelemente und ein exaktes Steuer- und Regelungskonzept sorgen seitdem für eine hohe Raumluftqualität, ohne dabei unnötige Energie zu verbrauchen. Zusätzlich sorgt eine Wärmerückgewinnung im Abluftsystem dafür auch hier möglichst viel Energie zu nutzen. Im Winter sichert ein Heizwerk auf dem Gelände des Flughafens die Wärmeversorgung. Zudem betreibt der Airport ein eigenes Blockheizkraftwerk. Dies kombiniert mit verschiedenen Energieeffizienzmaßnahmen haben zu einem verringerten Energiebedarf für die Wärmeversorgung der Gebäude geführt. So wurde ein großer Heizkessel durch zwei kleinere ersetzt. Allein dadurch werden voraussichtlich mehr als 400.000 kWh Erdgas pro Jahr eingespart.

Licht mit System

Bei der Erneuerung der Start- und Landebahn im Jahr 2012 wurden auch die circa 600 Unterflurfeuer, die in die Asphaltdecke eingelassen sind, erneuert. Durch den Einsatz moderner Hochleistungsfeuer konnte der Energiebedarf bei gleicher Leuchtintensität um etwa 50 Prozent reduziert werden. Auch die Erneuerung der Beleuchtung im Parkhaus 1 führt zu erheblichen Energieeinsparungen. Hier kommen ebenfalls modernste Sensoren und eine neue Lichtsteuerung zum Einsatz. Das Besondere: Die Bewegungen von Personen oder Fahrzeugen werden automatisch erkannt und die Helligkeit der circa 800 dimmbaren LED-Leuchten wird bedarfsgerecht geregelt. Die Grundausleuchtung beträgt lediglich 5 Prozent der Maximalausleuchtung. Sobald die Sensoren eine Bewegung erkennen, wird die Leistung und damit die Helligkeit hochgeregelt.

Immer mehr Elektrofahrzeuge am Flughafen Bremen

Insgesamt sind derzeit auf dem Vorfeld des Flughafens rund 130 Fahrzeuge im Einsatz, darunter etwa 40 Elektrofahrzeuge. Weitere werden in Zukunft hinzukommen. Mobile Frachtbänder, Gepäck- und Frachtschlepper fahren heute nur noch mit Strom. Selbst Fahrzeuge wie die mobilen Fluggasttreppen verfügen über einen elektrischen Antrieb. Finanziert hat der Flughafen die Fahrzeuge aus eigenen Mitteln, ganz ohne Fördergelder. Auch in Zukunft setzt der Flughafen Bremen auf Elektromobilität. Vor dem Einsatz neuer Fahrzeuge prüft der Airport allerdings immer, ob sie wirtschaftlich sind und den Anforderungen des Flughafenbetriebes entsprechen. Und damit nicht genug: Mit drei Ladesäulen mit sechs Ladepunkten im Parkhaus 1 unterstützt der Flughafen Bremen die E-Mobilität auch für Besucher und Passagiere, die ab BRE fliegen.

Mit voller Energie voraus

Die komplexe Infrastruktur des gesamten Flughafens wird in einer hochmodernen Gebäudeleittechnik digital abgebildet. Mithilfe von Auswertungstechniken und Visualisierungen der Gebäudeleittechnik können Einzelkomponenten gebäudeübergreifend optimal gesteuert werden. Das ist die Basis für eine effiziente Nutzung der eingesetzten Energie. Ein Beispiel: Es wird im Sommer nur so viel Kälte zur Kühlung der Lüftungsanlagen produziert, wie die Anlagen tatsächlich benötigen. Dies ist nur möglich, weil die Lüftungsanlagen mit der Kälteanlage über die Gebäudeleittechnik miteinander kommunizieren.


Wirksamer Gewässerschutz

Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Bäche, Flüsse, Seen und Meere sind Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren und damit wichtiger Bestandteil des Naturhaushaltes. Ein Grund, warum der schonende Umgang mit der natürlichen Ressource Wasser sowie die Entsorgung von Abwasser für den Bremen Airport eine besondere Bedeutung hat.
Oberstes Gebot des Flughafens ist es, Schmutzwasser grundsätzlich zu vermeiden. Um in der kalten Jahreszeit die Flugbetriebsflächen wie das Vorfeld oder die Start- und Landebahn von Schnee und Eis zu befreien, werden moderne Räumfahrzeuge eingesetzt. Sollte die mechanische Räumung an ihre Grenzen stoßen, setzt der Flughafen Bremen zum Schutz der Umwelt ausschließlich biologisch abbaubare Formiate zur Enteisung der Betriebsflächen ein. Ein zurückhaltender Umgang mit der natürlichen Ressource Wasser wird auch bei der Enteisung der Flugzeuge praktiziert. Auch hier lautet die Maxime "so wenig wie möglich - so viel wie nötig". Um den Einsatz von Flugzeugenteisungsmitteln zu minimieren, werden die Flugzeuge erst kurz vor dem Start enteist. Zudem verwendet der Flughafen Bremen ein Glykol-Wasser-Gemisch, das nach dem Enteisen von einem Spezialfahrzeug aufgenommen und fachgerecht entsorgt wird. Sollten bei der Flugzeugbetankung Rückstände entstehen, werden diese von der Flughafenfeuerwehr sofort aufgenommen und sachkundig entsorgt. In Notfällen greift die Flughafenfeuerwehr unmittelbar ein und die Leitstelle gibt Informationen an die Fachabteilungen weiter.