Ab Bremen in die Ferne: Madagaskar

VON LEMUREN UND AFFENBROTBÄUMEN
Madagaskar-Fans kommen seit den gleichnamigen Filmen wohl vor allem singende und tanzende Lemuren in den Sinn. Zwar singen und tanzen die putzigen Äffchen natürlich nicht wirklich. Eine Reise dorthin lohnt sich aber trotzdem. Schon allein, um ihnen einmal selbst »Hallo!« zu sagen.
Der große Inselstaat macht sich sowohl wegen der Tierwelt als auch wegen der sensationell schönen Natur ganz hervorragend als Ziel einer Fernreise. Ab Bremen geht es mit Air France zunächst nach Paris und dann direkt nach Madagaskar. Besonders schön und unabhängig lässt sich die Insel per Mietauto auf eigene Faust entdecken. Tipp: Ein robuster Geländewagen sollte es schon sein – so lassen sich wirklich alle Straßen und Wege befahren, auch diejenigen über Stock, Stein und Fluss, bei denen normale Autos kapitulieren müssten. So geht es dann gut vorbereitet von Nationalpark zu Nationalpark. Und einer ist dabei schöner als der andere! Insgesamt 43 Schutzgebiete sind hier zu finden.
Flora und Fauna
Zunächst einmal steht ein Besuch bei den versprochenen Lemuren auf dem Programm. Der Montagne d’Ambre Nationalpark ist etwa 30 Kilometer von Antsiranana entfernt. Hier treffen Tierfreunde auf sieben verschiedene Arten der Feuchtnasenaffen und ganz nebenbei noch auf eine bunte Vogelvielfalt, Sanford-, Kronen- und Gabelstreifenmakis sowie auf lustige Chamäleons. Neben unzähligen Kraterseen sind in diesem Park außerdem Wasserfälle zu finden, die rauschend in die Tiefe stürzen. Ein Gegenentwurf zu diesem sattgrünen Naturparadies sind die Kalksteinformationen und Felsenlandschaften im Tsingy de Bemaraha Nationalpark. Trotz der kargen Umgebung des UNESCO Weltnaturerbes leben auch hier zahlreiche Tierarten. Darunter natürlich wieder unsere Lemuren, außerdem Fledermäuse, die nur auf Madagaskar heimische Raubkatzenart Fossa, Geckos und weitere Reptilienarten. Wer Lust hat, ganz tief in die Natur einzutauchen: Im 410 Quadratkilometer großen Ranomafana Nationalpark lassen sich neben drei Wanderstunden auch dreitägige Touren im Regenwald buchen. Wer bis jetzt noch keine Freundschaft mit Lemuren geschlossen hat, wird also genug Zeit haben, daran etwas zu ändern. Mit etwas Glück lässt sich sogar der seltene Goldene Bambuslemur blicken!
Fotogene Bäume
Legendär sind übrigens nicht nur die flauschigen Affen, sondern auch die gigantischen, bizarr geformten Affenbrotbäume. Die 30 Meter hohen Baobabs sollen bis zu zweitausend Jahre alt werden können, wobei auf Madagaskar die ältesten wahrscheinlich nicht älter sind als 800 bis 1000 Jahre. Zwischen Morondava und Belo sur Tsiribihina wachsen besonders viele Exemplare geballt in einem Gebiet. Auf einer Strecke von 250 Metern sind es sogar so viele, dass sie als Baobab-Allee bekannt ist. Ein großartiges Fotomotiv – besonders bei Sonnenuntergang.