Kerosyn100

DIE ZUKUNFT DES FLIEGENS IST GRÜN
Wie praktisch wäre es, könnte man Flugzeuge mit E-Batterien ausrüsten! Doch leider wären Batterien dafür einfach zu schwer und benötigen zu viel Platz. An einer alternativen Lösung arbeiten jetzt unter anderem Wissenschaftler der Universität Bremen.
Es ist ein ambitionierter Plan, den die Wissenschaftler der Uni Bremen und die Raffinerie Heide verfolgen: „Klimafreundlicher Luftverkehr ist ein wichtiges Ziel für die Zukunft. In fünf Jahren wollen wir fünf Prozent des Flugzeugkraftstoffs synthetisch herstellen“, sagen sie. Dabei wird das Verbundprojekt von Forschern des Advanced Energy Systems Institute (AES) der Universität Bremen geleitet, beteiligt sind neben der Raffinerie auch die Deutsche Lufthansa und fünf weitere Partner aus Industrie und Wissenschaft.
In der Luftfahrt sind Ökokraftstoffe bisher kaum verbreitet. Wird erneuerbarer Strom allerdings in „grünes Kerosin“ – dann mit dem Namen Kerosyn100 – umgewandelt, können Kraftstoffe zukünftig ersetzt werden. So soll das Fliegen fast CO2-neutral werden. Doch wie wird aus Kerosin letztendlich Kerosyn? Für Chemiker eigentlich ganz einfach: Es braucht Wasser und Kohlenstoffdioxid. Unter Einsatz des überschüssigen Stroms der Windräder werden diese Stoffe, praktisch wie in einem Chemie-Baukasten, durch Teilen und Zufügen in flüssige Kohlenwasserstoffe überführt – und der Treibstoff für Flugzeuge gemacht. So werden vielleicht bereits in einigen Jahren die ersten Flugzeuge synthetisches Kerosin aus Windstrom tanken.