Ab Bremen in die Ferne

DEN MONSTERN AUF DER SPUR
Aufregende Abenteuer, mystische Geschichten und atemberaubende Natur gesucht? Kein Problem: Denn all das hält Edinburgh für uns für uns bereit. Also schnell die wichtigsten Reiseutensilien einpacken und auf den Spuren der schottischen Clans wandeln!
Zugegeben, Edinburgh ist eigentlich gar kein Fernreiseziel. Dafür ist es streng genommen einfach noch etwas zu nah an uns dran. Schließlich ist die Stadt ab Bremen relativ gut und schnell zu erreichen: Erst geht es mit Ryanair nach London/Stansted und von dort aus dann direkt mit dem nächsten Flieger nach Edinburgh. Für etwas mehr Fernreisegefühl kann die Reise alternativ auch mit dem Zug fortgesetzt werden – dann dauert es nach der Landung noch etwa fünfeinhalb Stunden und entspräche zeitlich einer Reise nach Dubai.
Eine Burg wacht über die Stadt
Aber Schottlands Hauptstadt verheißt geheimnisvolle, spannende Dinge, sodass aus einem kurzen Besuch in Edinburgh durchaus ein kleiner Abenteuerurlaub werden kann – nicht zuletzt wegen des sagenumwobenen Tiers, das in den vergangenen Jahren immer mal wieder in den nahe gelegenen Highlands am Loch Ness gesichtet wird und somit auch genauso oft für Aufregung sorgt. Seit Neuestem sind sich Wissenschaftler dank ausgewerteter DNA-Spuren übrigens relativ sicher, dass es sich bei Nessie eher um einen gigantischen Aal gehandelt habe. Abgesehen davon lässt sich natürlich auch in der Stadt selbst vieles entdecken, wirkt sie doch optisch entweder dem Mittelalter oder „Harry Potter“- und „Game of Thrones“-Kulissen entsprungen. So präsentiert sich Edinburgh Castle ziemlich fotogen im Zentrum Edinburghs auf dem felsigen und gleichzeitig sehr grün bewachsenen Castle Rock, der Basaltkegel eines lang erloschenen Vulkans. Allein der Anblick von außen ist bereits atemberaubend! Wer sich darüber hinaus noch ein wenig dem Burgleben hingeben möchte, kann auch hinein, entweder geführt oder allein.
Geheimnisvolles Edinburgh
Aufregend ist Edinburgh zudem wegen seiner Geistergeschichten und düsteren Legenden, die bei einer abendlichen Geistertour erzählt werden. Hier erfahren die geneigten Zuhörer zum Beispiel von König Jakob VI., der eine solche Angst vor Hexen (oder wahrscheinlich grundsätzlich vor Frauen, ob sie nun klug waren, alt oder psychisch krank) hatte, dass er unzählige Frauen ermorden ließ – zwischen 300 und 500 von ihnen sind dabei auf einem Marktplatz öffentlich bei lebendigem Leibe verbrannt worden. Auch Bloody MacKenzie gehört zu den grausamsten Gestalten der Stadt: Er hat Tausende Menschen getötet, die sich weigerten zu konvertieren und deshalb gefangen genommen worden sind. Der Guide (zu empfehlen ist „Dr. Joseph Bell“) weiß außerdem von der Art und Weise zu berichten, wie damals Diebe auf dem Old Market Square an den Pranger gestellt worden sind, und führt die Gruppe am Ende der Tour in den Untergrund, in die gruseligen Gewölbe der Edinburgh Vaults, in denen neben Wee Annie noch weitere Geister ihr Unwesen treiben. Herzerwärmende Geschichten gibt allerdings auch, wie beispielsweise die von Greyfriars Bobby, dem treuesten Hund Schottlands.
Auf in die Highlands!
Wer sich nun wirklich genug im Dunkeln gegruselt hat, plant nun am besten schnell einen kurzen oder auch längeren Ausflug in die Highlands: zum Entspannen und um vielleicht einen Blick auf das bereits erwähnte Monsterchen Nessie zu werfen – so es sich denn blicken lässt. Bleibt nicht ganz so viel Zeit, bucht man einfach eine Tagestour (mit möglichst wenig Teilnehmern), um sich die Highlights der Highlands von eingefleischten schottischen Guides mit Kilts zeigen zu lassen. Noch schöner ist allerdings wohl das Entdecken auf eigene Faust. Dazu einen Mietwagen buchen – Achtung, Linksverkehr! – und auf dem atemberaubend schönen Weg zum Loch Ness überall dort anhalten und tief Luft holen, wo man möchte. Einmal am Loch Ness angekommen, stellt sich unweigerlich die Frage, ob Nessie vielleicht weder dinosaurierähnlich noch ein Aal ist, sondern schlicht eine überdimensionierte Ente. Von den geflügelten Zeitgenossen sind hier nämlich jede Menge zu finden, von einem Monster jedoch keine Spur.
Haggis, Tee und Scones beim Afternoon Tea
Bevor es schließlich wieder in Richtung Heimat geht, darf eine Sache eigentlich auf keinen Fall fehlen: Tea Time! Schließlich sind die Briten berühmt für ihre Teeleidenschaft. Im Palm Court des Balmoral Hotels ist der Afternoon Tea preisgekrönt: Neben verschiedenen Teesorten werden hier feine Häppchen und Törtchen kredenzt, darunter auch eine Variante des berühmten schottischen Nationalgerichts Haggis. Unbedingt vorher reservieren, die Plätze sind begehrt!
Flüge nach London/Stansted direkt bei Ryanair.